Werde ich glücklich, wenn ich Glück im Spiel habe und Preise oder Geld gewinne?
Gehörst du zu den glücklichen Menschen? Bist du einer dieser Menschen, die immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein scheinen, die Glück in der Liebe und im Spiel haben und denen irgendwie alles zufliegt? Drehst du beim Glücksrad immer den Hauptgewinn? Passieren dir immer wieder zufällig gute Dinge, ohne dass du dafür etwas Besonderes leisten musst? Nein?!
Aber warum nicht und was ist Glück eigentlich genau?
Das Wörterbuch enthält eine lange Reihe von Synonymen für Glück: Schicksal, Zufall, Erfolg, Wohlstand, günstiger Zufall. Für das „emotionales“ Glück wurden folgende Beschreibungen entwickelt: Zustand der völligen Zufriedenheit und Situationen, in der unsere tiefsten Bedürfnisse erfüllt werden.
Es scheint also keine eindeutige Definition zu geben. Des Weiteren ist ein Zustand völliger Zufriedenheit schwierig zu verallgemeinern, da nicht alles, was den einen vollkommen zufrieden macht, auch bei jedem andren zu Glückseligkeit führt. Denn jeder Mensch hat seine eigenen ganz persönlichen Bedürfnisse, die nicht mit denen seiner Mitmenschen vollkommen übereinstimmen müssen.
Glücklich sein im Hier und Jetzt
Normalerweise haben wir Glück, wenn wir sofort zufrieden sind. Wir wollen etwas und es scheint uns von einem magischen Geist geliefert zu werden. Glück ist demnach, wenn etwas leicht gelingt – egal, ob es bewusst, unbewusst oder durch äußere Umstände herbeigeführt wurde. Dadurch entsteht dann ein sogenanntes Glücksgefühl.
Wie glücklich ein Mensch ist, hängt also davon ab, wie er das leicht Gelungene wahrnimmt und wertschätzt. Der eine fühlt sich glücklich, wenn der gewünschte Parkplatz verfügbar ist, jemand anderes, wenn er bei einem Gewinnspiel gewonnen hat. Der Dritte freut sich über eine gute Gesundheit und wieder ein anderer verbindet sein Glück mit einer guten Beziehung. Also, was dich glücklich macht, ist sehr persönlich.
Glück kann auch über vergangene Ereignisse erfahren werden
Es gibt aber auch Situationen im Leben, die im ersten Augenblick eher unglücklich erscheinen, aber sich im Nachhinein doch als positiv herauskristallisieren. Wenn man z.B. nach einem Vorstellungsgespräch eine Absage erhält, fühlt man sich in dem Moment eher traurig und abgewiesen. Oftmals hat man danach dann aber die Chance auf einen Job, der viel besser zu einem passt und wird dort angenommen. Dann ist man im Nachhinein froh darüber, dass man den ersten Arbeitsplatz nicht angeboten bekommen hat.
Oder der Partner trennt sich nach jahrelanger Beziehung von einem und man ist zunächst todunglücklich darüber. Aber schon nach kurzer Zeit lernt man jemand anders kennen, mit dem man so glücklich ist, wie noch nie zuvor. Auch in diesem Fall kann man sich glücklich schätzen, dass man zuvor verlassen wurde.
Also auch Probleme und Situationen, die zunächst negativ erscheinen, können ihr Gutes haben, wie die alte Weisheit „Glück im Unglück“ besagt.
Reichtum macht nicht glücklich
Holländische Wissenschaftler haben untersucht, ob Lottogewinner glücklicher geworden sind durch ihren Gewinn. Aus der Studie kam hervor, dass die Gewinner zunächst schon mehr Glück erfahren haben. Jedoch gingen diese Glücksgefühle schon nach kurzer Zeit wieder weg und sie kehrten zu ihrem ursprünglichen Level von Glücklichsein zurück.
Einige Studienteilnehmer waren nach der ersten Euphorie sogar unglücklicher als vorher, da sie erst dann erkannten, wer ihre wahren Freunde sind und wer lediglich ein Stückchen vom Kuchen abhaben möchte.
Wenn man von einem auf den anderen Tag zu Reichtum gekommen ist, entsteht oftmals auch die Angst, dass man sein Geld wieder verlieren könnte. Bei vielen Lottogewinnern ist auch genau das nachweislich der Fall, da sie zuvor nicht gelernt haben, mit einer so großen Menge Geld umzugehen.
Glücklichsein kann gelernt werden
Diverse Studien beweisen, dass glückliche Menschen geschaffen und nicht geboren werden. Die Lebensumstände mögen Glück bringen, aber es ist viel wichtiger, sich jeden Tag über die kleinen Dinge im Leben zu freuen und darüber glücklich zu sein. Das heißt, selbst die Unglücklichsten unter uns können ihr Gefühl von Glücklichsein verbessern, indem sie lernen, den Moment zu genießen.
Folgende Tipps können dir auf dem Weg zu mehr Glück helfen:
1. Sorge dich nicht zu sehr um die Zukunft oder die Vergangenheit. Du kannst das erste nicht vorhersagen und das zweite nicht ändern. Das Hier und Jetzt ist sicherlich nicht immer angenehm und deshalb möchte man manchmal davon fliehen. Daran ist nichts auszusetzen. Vergiss jedoch nicht, die lustigen und glücklichen Momente zu feiern und zu schätzen und dich darauf zu konzentrieren.
2. Die beiden über 75 Jahre lang dauernden wissenschaftlichen Studien The Grant Study und The Glueck Study haben gezeigt, dass Menschen, die eine gute soziale Verbindung zu Familie, Freunden und Gesellschaft haben, glücklicher sind. Einsamkeit ist pures Gift fürs Glücklichsein. Es ist dabei jedoch wichtig, dass es sich wirklich um gute, herzliche und enge Beziehungen handelt. Denn es gilt leider nicht, dass man umso glücklicher ist je mehr Freunde man hat. Das heißt, Glück entsteht dann, wenn man weiß, dass man sich auf den anderen verlassen kann – in guten und in schlechten Zeiten. Sorge also dafür, dass du gut und liebevoll mit den Menschen umgehst, die dich lieben.
3. Besitztümer und Geld machen auf Dauer nicht glücklich. Erfahrungen und Erlebtes hingegen schon. Nutze daher deine Zeit für schöne Sachen im Leben. Reise durch die Welt, genieße deine Zeit mit Freunden & Familie, denk nicht nur an dich, sondern auch an andere, probiere öfters mal etwas Neues aus!
4. Die Ergebnisse bevölkerungsweiter Studien haben ergeben, dass auch eine gesunde Ernährung großen Einfluss aufs Glücklichsein hat. Das Essen von wenig Fleisch sowie anderen tierischen Fette und stattdessen viel Obst, Gemüse, Bohnen und Nüssen verringern nachweislich das Risiko an Depressionen zu erkranken. Im Umkehrschluss steigen damit die messbaren Parameter von Glück und Zufriedenheit an. Probiere daher öfters mal einen vegetarischen oder veganen Tag einzulegen, du wirst sehen, dass sich dein Gemütszustand dadurch verbessert.
5. Weiterhin zeigt sich in neurologische Untersuchungen, dass ständiges Grübeln unglücklich macht. Sport und Meditation können hierbei helfen. Um das ständige Rattern im Kopf zu unterbrechen und deinem Gehirn etwas Ruhe zu gönnen, solltest du regelmäßig Sport machen. Es ist hierbei vorzuziehen, um sich täglich 30 Minuten mäßig körperlich zu betätigen, statt sich einmal wöchentlich vollkommen zu verausgaben. Innere Ruhe kann wunderbar auch mit der Anwendung von verschiedenen Meditationstechniken erreicht werden, wodurch zusätzlich Glück erzeugt wird.
Macht Glück nun also glücklich?
Ja und nein. Bei einem Gewinn im Lotto oder bei einem Gewinnspiel sind wir in erster Instanz schon glücklicher, jedoch hält das Glücksgefühl nur eine begrenzte Zeit lang an.
Wichtiger für ein konstant glückliches Leben sind Dinge wie ein gutes Sozialleben, Sport, gesunde Ernährung oder großartige Erlebnisse.
Du fandest den Artikel interessant und möchtest noch mehr zum Thema Glücklesen? Dann können wir dir die Bücher „Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei: Ein Umdenkbuch“ von Russ Harris sowie „Glück, Glück“ von Karin Lichtenstein und Inès Keerl empfehlen.
Du bist nicht wirklich eine Leseratte und möchtest dich stattdessen lieber durch einen Film inspirieren lassen? Dann solltest du dir „Das Streben nach Glück“ oder „Shift: Das Geheimnis der Inspiration“ ansehen.